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Ende der lockeren Geldpolitik? Fed-Kurs verunsichert die Börse


Ende der lockeren Geldpolitik
Möglicher Richtungswechsel der Fed verunsichert Anleger

Von reuters, dpa-afx, neb

19.08.2021Lesedauer: 3 Min.
Team von Brokern (Symbolbild): Experten gehen davon aus, dass auch der Dax die Fed-Unsicherheiten spüren dürfte.Vergrößern des BildesTeam von Brokern (Symbolbild): Experten gehen davon aus, dass auch der Dax die Fed-Unsicherheiten spüren dürfte. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Endet bald die lockere Geldpolitik der US-Zentralbank Fed? Protokolle zeigen, dass die Konjunkturhilfen bald stocken dürften – das verunsichert die Aktienmärkte. Warum das auch der Dax spüren dürfte.

Schwächelnde Konjunkturdaten aus China, die Situation in Afghanistan und die jüngsten Protokolle der US-Notenbank Fed lassen die Anleger in Asien am Donnerstag nicht los. "Das Protokoll zeigt eine Fed, die in den meisten Fragen ziemlich gespalten ist, aber einräumt, dass wir dem Punkt des Taperings viel näher kommen", schrieben ING-Analysten in einer Notiz.

Als Tapering bezeichnen Experten in der Finanzwirtschaft ein Zurückfahren einer lockeren Geldpolitik, wie sie die Fed und auch die Europäische Zentralbank in den vergangenen Jahren gefahren hat. Mögliche Tapering-Maßnahmen könnten weniger Käufe von Staatsanleihen sein oder eine Anhebung des Leitzinses.

In den Protokollen ging es vor allem um die Anleihekäufe. Die Mitglieder der Notenbank zeigten sich uneins mit Blick darauf, wann die konjunkturstützenden Anleihekäufe reduziert werden sollten. Die Mehrheit habe die Auffassung vertreten, dass man noch in diesem Jahr weniger Anleihen kaufen könnte, hieß es in dem Protokoll. Dies hängt davon ab, ob sich die Wirtschaft so entwickelt, wie es die Fed erwartet.

Expansive Geldpolitik war Treiber der Börse

Aus Sicht der meisten Währungshüter kann das Beschäftigungsziel erreicht werden. Es gilt als Voraussetzung dafür, dass die Notenbank ihre Unterstützung verringert. Bislang sei dies aber noch nicht der Fall. Zudem seien die Währungshüter weiter zuversichtlich, dass sich die Wirtschaft trotz der Ausbreitung der Delta-Variante erholt.

Ein Ende der lockeren Geldpolitik wäre für Aktionäre eine schlechte Neuigkeit. In Zeiten des Niedrigzinses gab es für Investoren nur wenige gewinnbringende Anlageklassen. Sollten die Zentralbanken ihre lockere Geldpolitik beenden, verliert der Aktienmarkt im Vergleich zu anderen Anlagenklassen an Attraktivität.

Die großen Indizes verzeichneten in der Krise immer neue Höhenflüge – und Anleger somit unglaubliche Gewinne. Verringert die Fed allerdings ihre Anleihekäufen, dürfte diese Entwicklung jäh enden. Marktteilnehmer fürchten, dass eine frühzeitige Reduzierung der Wertpapierkäufe die Aktienmärkte unter Druck setzen könnte, weil den Märkten damit Liquidität entzogen werde.

Auch der Dax dürfte die Unruhen spüren

Die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf die jährliche Fed-Konferenz in Jackson Hole kommende Woche. "Wir werden ab September mehr Klarheit über die Aussichten für die zehnjährigen US-Renditen haben", sagte Carlos Casanova, leitender Ökonom für Asien bei der UBP. Ob die Fed nun gegen Ende des Jahres mit der Reduzierung beginne oder zu einem frühen Zeitpunkt im ersten Quartal 2022, sei letztlich kaum von Bedeutung, sagte Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda. "Tatsache ist, dass die Fed wohl in einigen Monaten damit beginnen wird."

Experten gehen davon aus, dass auch der deutsche Dax diese Sorgen am Donnerstag spüren wird. Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge soll der Dax niedriger starten. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex knapp zwei Stunden vor dem Xetra-Start 0,68 Prozent tiefer auf 15.857 Punkten.

Die runde Marke von 16.000 Punkten, die er am Freitag erstmals übersprungen hatte, rückt damit etwas weiter weg. Am Mittwoch hatten die Investoren weitgehend stillgehalten und der Dax leicht höher bei 15.966 Punkten geschlossen. In den USA hatten die Indizes im späten Handel Boden eingebüßt.

Asiens Märkte spüren Unsicherheit der Anleger

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 0,7 Prozent tiefer bei 27.394 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,7 Prozent und lag bei 1.910 Punkten. Die Börse in Shanghai lag 0,9 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 0,8 Prozent.

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,4 Prozent auf 110,20 Yen und legte 0,2 Prozent auf 6,4936 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,4 Prozent höher bei 0,9204 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,4 Prozent auf 1,1667 Dollar und zog um 0,1 Prozent auf 1,0741 Franken an. Das Pfund Sterling verlor 0,3 Prozent auf 1,3713 Dollar.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagenturen Reuters und dpa-AFX
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